Kinder haben aufgrund ihrer Neugier, Bewegungsfreude sowie durch ihrer ausgeprägten Fantasie einen ganz natürlichen Zugang zum Yoga. Sie lieben es zu toben, zu Spielen und sich auszuprobieren.
Was ist bei einer Kinderyogastunde zu beachten? - Kindern besitzen viel Energie und deshalb fällt es ihnen schwer, stillzusitzen oder eine Asana (Körperhaltung) lange zu halten. Eine Kinderyogastunde sollte deshalb ihren natürlichen Bewegungsdrang aufgreifen!
Eine Stunde mit Kindern unterscheidet sich grundsätzlich von einer Yogastunde mit Erwachsenen. Genaueres darüber habe in meinen letzten Blog geschrieben.
Ich möchte dir folgende 5 Tipps an die Hand geben, für eine erfolgreiche Kinderyogastunde!
Tipp 1 Gestaltung der Stunde - Vorbereitung, aber flexibel bleiben
Für jede Kinderyogastunde solltest du ein Ablauf mit einem Thema vorbereiten:
Beispiele für Themen:
Märchen, Kinderbücher
Jahreszeiten
Farben (Chakren)
Emotionen
Tiere
Länder
Feste wie z. B. die Adventszeit, Weihnachten oder Ostern
Trotzdem gilt - immer flexibel bleiben!
Du kannst dich noch so gut vorbereiten, meist läuft es anders als geplant. Bei der Durchführung der Kinderyogastunde merkst du schnell, ob dein vorbereitetes Stundenbild aufgeht oder nicht. Wenn du feststellst, dass die Kinder unruhig werden, gelangweilt sind oder anfangen zu stören - beharre nicht auf deinen Ablauf! Beobachte die Kinder! Was brauchen sie? Was hilft ihnen sich wieder zu konzentrieren? Gehe auf die Bedürfnisse der Kinder ein - Strukturiere dein Stundenbild um, beziehe die Kinder aktiv mit ein und nimm ihre Wünsche auf! Dabei ist es nie schlecht verschiedene Bewegungsspiele im Petto zu haben. ;)
Tipp 2 Rituale, aber auch Abwechslung
Eine Stunde sollte feste Rituale beinhalten, wie auch Abwechslungsreich sein! Rituale geben den Kindern Sicherheit und können ihnen so Ängste vor unbekanntem nehmen. Der Anfang und das Ende der Stunde eigenen sich am besten dafür. Außerdem können sie sich daran orientieren, wann eine Stunde beginnt und endet.
Genauso ist es wichtig, in jeder Stunde für Abwechslung zu sorgen! Das bedeutet nicht nur neue Asana oder Übungsabläufe vorzustellen, sondern auch bekannte Asana, durch z. B. Geschichten, Reime, Lieder immer wieder neu zu “verpacken“. Auch Struktur/Ablauf der Stunde solltest du abwechslungsreich gestalten!
Beispiel für einen Ablauf mit Abwechslungen:
Begrüßungsritual
Bewegung- oder Koordinationsspiel
Lockerungsübungen oder Sonnengruß
Übungsreihen mit oder ohne Geschichte
kurze Zwischenentspannung oder Atemübung oder Abschlussspiel
Massage oder Fantasiereise oder Entspannungsübungen
Abschiedsritual
So bleiben die Stunden interessant für die Kinder!
Tipp 3 Wechsel zwischen Bewegung und Entspannungen
Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang und wollen diesen ausleben! Deshalb baue am Anfang einer Stunde ein Bewegungsspiel mit ein. So haben die Kinder die Möglichkeit, überschüssige Energie loszuwerden. Auch bei der Yoga-Geschichte sollte einen schnellen Wechsel bei dem Yoga Positionen geben, da Kinder diese nicht lange halten können.
Aber genauso schnell ermüden sie nach aktiven Übungen, weshalb ihre Aufmerksamkeitsspanne kurz ist. Baue deshalb Entspannungsübungen zwischen den aktiven Parts ein! Z.B. Sinnesübungen oder Atemübungen sorgen zwischendurch für kurze Pausen.
Innerhalb einer Kinderyogastunde sollte es immer ein Wechsel zwischen aktive Phasen und kurze Entspannungen geben.
Am Ende einer aktiven Yogastunde eigenen sich Entspannung durch angeleitet Phantasiereisen oder Massagen.
Tipp 4 Störendes Verhalten
Was tut man bei Kindern, die die Yogastunde stören? - Störendes Verhalten kann unterschiedlich Auslöser haben: z. B. Unsicherheit, Wut, Ängste, Müdigkeit oder einfach der Wunsch nach Aufmerksamkeit. Du kannst nie wirklich wissen, was ein Kind zur Yogastunde mitbringt! Es ist nicht einfach herauszufinden was dem Kind gerade fehlt oder belastet, deshalb ist es wichtig feinfühlig zu sein. Das störende Verhalten kann von einem selbst viel Geduld abverlangen. Lass dich nicht aus der Ruhe bringen und bleibe freundlich!
In einer solchen Situation habe ich folgende Tipps für dich:
Sein aufmerksam, freundlich und verständnisvoll.
Wähle klare Worte und sei konsequent. - Denk daran, Konsequenz braucht keine Lautstärke!
Ermögliche dem Kind eine Wahl - gibt ihm immer 2 Möglichkeiten aus denen es wählen kann.
Wenn es sein muss, gib dem Kind ein Auszeit - ermögliche ihm jederzeit wieder mitmachen zu können.
Welche Kinder reagieren auch in neuen Situationen mit Verweigerung. Wichtig ist es, dass Kind zu drängen! Versuch es zu motivieren und wenn es partout nicht möchte, gib ihm die Möglichkeit in der neuen Situation anzukommen!
Hier sind paar Tipps, was du in solch eine Situation machen kannst:
Frag das Kind wo es im Raum sitzen möchte - manchmal liegt es nur an der Platzwahl ( z. B. hat keine Platz neben seinen Freund bekommen)
Finde eine Aufgabe für das Kind (z. B. Hilfs-Yogalehrer, Beobachter)
Lass es sich in eine beobachtende Position im Raum zurückziehen und ermögliche dem Kind jederzeit wieder einzusteigen
Denk daran, dass gerade durch Yoga das Kind lernen kann mit seinen Emotionen umzugehen.
Tipp 5 Hab Spaß! Sei authentisch!
Kinder sind sehr feinfühlig und merken schnell, wenn du dich verstellst und ihnen was vorspielst! Sei aber auch nicht monoton und spreche nicht die ganze Stunde in derselben Tonlage! Arbeite mit der eigenen Stimme sowie mit deiner Mimik und Gestik. Bist du begeistert dabei, lassen sie die Kinder auch schnell begeistern!
- Namaste -
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